Bewerbungsphase abgeschlossen

Neues Modellprojekt startet - Auswahl der Modellgemeinden bis Ende Mai 2025

Die bayerischen Gemeinden mit ihren historischen Ortszentren und gewachsenen Strukturen prägen unsere Baukultur und die Identität der Menschen vor Ort. Doch wenn es darum geht, Bestehendes weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen, stellen der Klimawandel, wirtschaftliche und demografische Veränderungen, die Mobilitäts- und Energiewende sowie die Digitalisierung die Gemeinden vor große Herausforderungen.

Das neue Modellprojekt LANDSTADT BESTAND widmet sich daher dem städtebaulichen Bestand und seinen Potenzialen. Gesucht werden bis zu zehn engagierte Modellgemeinden mit zukunftsorientierten Ideen zur Anpassung bestehender Quartiere. Die Modellgemeinden sollen Vorbildcharakter für die Entwicklung anderer Gemeinden entfalten und Impulse für alternative Herangehensweisen setzen. Das neue Modellvorhaben bietet die Plattform und das Netzwerk, innovativ und bürgerorientiert Veränderungen anzugehen.

Häuser in unterschiedlichen Blautönen verdeutlichen den im Rahmen des Modellprojekts LANDSTADT BESTAND fokussierten städtebaulichen Siedlungsbestand rund um Ortskerne bzw. Stadtzentren.
 © StMB

Ziele und Projektschwerpunkte

Ziel von LANDSTADT BESTAND ist es, Bestandsquartiere zu aktivieren und eine nachhaltige städtebauliche und kooperative Entwicklung anzustoßen. Im Fokus der Untersuchungen können Bereiche um Innenstädte und Ortszentren oder zentrumsnahe Wohn- bzw. Mischgebiete stehen, die in den Kontext der gesamtörtlichen Entwicklung eingebunden werden.

Experimentieren ist ausdrücklich erwünscht!

Im Modellprojekt sollen Strategien, Planungen und Konzepte erarbeitet und nachhaltig organisatorische Strukturen etabliert werden. Die Einbindung der Bewohnerschaft sowie maßgeblicher Akteure hat einen besonderen Stellenwert im Projekt. Ziel ist es, in einem dialogorientierten Prozess kooperativ Lösungsansätze zu entwickeln und die Gemeinschaft vor Ort zu stärken. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der integrierten Planung und Abstimmung attraktiver Mobilitätsangebote.

Inhaltliche Schwerpunktthemen können sein:

  • Bauliche Strukturen nutzen und weiterentwickeln
  • Mobilitätsangebote, -verhalten und Nutzerstrukturen weiterentwickeln
  • Nachhaltigkeitsthemen in Bestandsquartiere integrieren
  • Bau- und Planungskultur weiterentwickeln
Vernetzte Häuser, dazwischen Bäume und Grünstruktur sowie Fotovoltaik-Anlagen auf Dächern und Windräder im Hintergrund zeichnen eine stilisierte Zukunftsvision eines städtebaulichen Siedlungsbestands.
 © StMB

Unterstützungsangebote

Die Modellgemeinden im Projekt LANDSTADT BESTAND erhalten vielfältige fachliche und finanzielle Unterstützungsangebote in der Planungs- und Konzeptentwicklung:

  • fachliche Beratung und wissenschaftliche, interdisziplinäre Begleitung durch ein erfahrenes Expertengremium,
  • koordinierende Betreuung bei der Projektentwicklung,
  • fachlichen Austausch im LANDSTADT – Netzwerk
  • fachlichen Input zu relevanten Themen aus der Praxis in der Reihe LANDSTADT DIALOGE,
  • Bezuschussung der Planungsverfahren mit bis zu 80% der förderfähigen Gesamtkosten,
  • umfangreiche öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zur Begleitung der Projekte.

Um in den Gemeinden nachhaltig Strukturen für die integrative Betrachtung der Mobilitätsentwicklung in den Quartieren zu verankern, führen wir außerdem einen Kompetenzaufbau durch. Hierfür wird je Modellgemeinde ein Mitarbeitender zum/zur Kommunalen Mobilitätsmanager/-in geschult.

Verfahrens- und Projektablauf

Die Projektlaufzeit des Modellvorhabens LANDSTADT BESTAND ist für die Jahre 2025 bis 2027 in einem mehrstufigen Verfahren geplant.

Phase 1 / Projektaufruf und Interessensbekundung (1. Quartal 2025)
Phase 2 / Bewerbungsverfahren (2. Quartal 2025)
Phase 3 / Planungsphase (Mitte 2025 bis Anfang 2027)
Phase 4 / Abschlussphase (Ende 2027)

Die Projektlaufzeit wird kontinuierlich durch den Austausch im LANDSTADT-Netzwerk begleitet.

Auswahlphase

Die Resonanz auf den Projektaufruf zum Modellprojekt LANDSTADT BESTAND war groß. 35 bayerische Städte, Märkte und Gemeinden haben sich beworben, um die Potenziale ihrer Bestandsquartiere zu aktivieren und neue Impulse für eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte Entwicklung zu setzen.

Das große Engagement zeigt: Die Herausforderungen und Chancen im städtebaulichen Bestand werden erkannt – und viele Kommunen sind bereit, innovative Wege zu gehen, um Lebensqualität, Klimaanpassung, Mobilität, soziale Teilhabe und Baukultur vor Ort weiterzuentwickeln.

Nun startet die Auswahlphase: Die Bewerbungen werden unter Einbindung eines interdisziplinären Expertengremiums, der Bezirksregierungen sowie der Projektgruppe des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr bis Ende Mai gesichtet und bewertet.

Die ausgewählten Modellgemeinden starten offiziell beim Projektauftakt am 30. Juni 2025 im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in die Bearbeitungsphase. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit Workshop werden die Projektziele geschärft, der Austausch untereinander angeregt und der Grundstein für die weitere Zusammenarbeit gelegt.

Der Bearbeitungszeitraum läuft von Mai 2025 bis März 2028. In dieser Zeit werden die beteiligten Gemeinden mit fachlicher Begleitung Strategien, Konzepte und Strukturen entwickeln, die zukunftsweisende Impulse für andere Städte und Gemeinden in Bayern setzen können.